Zum zweiten Mal konnten dank großzügiger Förderung 20 Chorsängerinnen und -sänger zum Probenlager nach Dessau fahren. Am 15. September ging es nach dem Mittagessen los: Das Gepäck wurde in Fr. Dycks Auto verstaut, die Gruppe wanderte zur Bushaltestelle.
In Dessau ging es dieses Mal direkt zur Jugendherberge, vorbei am berühmten Bauhaus. Dort wurde uns ein Kellerraum zum Proben zur Verfügung gestellt.
Zwar war es ein wenig schwierig, sich von Tischtennisplatte und Billardtisch nicht ablenken zu lassen, aber zuletzt schafften
es alle und es erklangen sogar schon dreistimmige Stücke.
Nach einer Pause auf dem wunderbaren Außen-Spielplatz und einem leckeren Abendessen marschierten alle ins Anhaltische Theater zum Sinfoniekonzert. Wir saßen oben im Rang und hatten einen guten Blick auf das Orchester und einige bemerkten sofort: Das ist ja genauso aufgestellt, wie wir das im Buch gelernt haben!
Bei Strauss‘ Don Juan war das volle Orchester im Einsatz, in Mozarts Klavierkonzert d-Moll rückte eher der Solist am Flügel in den Mittelpunkt.
Alle bestaunten die ungeheure Kunstfertigkeit. Am Ende gab es dröhnenden Applaus, traditionell wurde der Solist vom Rang mit wildem Getrampel bejubelt, daran beteiligten wir uns natürlich lautstark, sodass er sogar noch eine kleine Zugabe spielte.

Am nächsten Morgen gab es ein leckeres Frühstück und jeder durfte sich ein Lunchpaket herrichten. Das Gepäck wurde wieder verstaut und dieses Mal ging es mit dem Bus zum Theater. Dort gab es die Generalprobe zum Musical des Kinderchores des Anhaltischen Theaters „My fair girls“. Eigentlich ist eine solche Probe nur für Theatermitglieder zugänglich, aber für den Kinderchor des PGG war eine große Ausnahme bewilligt worden, und so saßen wir ganz alleine im Zuschauerraum und erlebten ein mitreißendes Stück.
Wie diese jungen Künstler und Künstlerinnen sangen, spielten, irre lange Texte wussten und richtig in ihre Rollen schlüpften, beeindruckte alle sehr.
Die Ohrwürmer des Stücks begleiteten uns auf dem Weg zum Bahnhof und nach Hause. Wieder einmal hat diese Fahrt alle zum Proben und Singen richtig angespornt und die Gruppe schön zusammengebracht. Das Ergebnis können wir hoffentlich beim Weihnachtsprogramm vorführen.

Unser Schulchor besteht aus ca. 30 singefreudigen Jungen und Mädchen der Klassen 5-9 und wird seit 2019 von Fr. Dyck geleitet. Gemeinsam wurde die schwierige Coronazeit gemeistert: Zwar durften fast keine Auftritte stattfinden, aber immerhin wurde durchgehend geprobt und gesungen. In der gefährlichsten Zeit eben auf dem Schulhof mit großem Abstand, später in der Turnhalle. Und manchmal konnte nur getanzt oder gespielt werden, was den Vorteil hatte, dass seit letztem Jahr auch Tanzbeiträge des Chors im Weihnachtsprogramm aufgenommen werden konnten.

Das Repertoire ist breit gefächert, so werden neben Volksweisen auch Pop-Songs oder Shantys gesungen, je nach Geschmack und Vermögen der Singenden. Zur Auflockerung der Proben gibt es immer wieder Gruppen- oder Bewegungsspiele, die auch den Gruppenzusammenhalt fördern. Besonders gut hat sich das Wir-Gefühl entwickelt nach der ersten gemeinsamen Chorfahrt nach Dessau 2022. Während zweier Tage in der Jugendherberge wurde intensiv geprobt, gespielt, getanzt, aber auch kulturelle Angebote des Anhaltischen Theaters genutzt und der Kinderchor des Theaters auf der Bühne bestaunt.

Der Chor ist fester Bestandteil des kulturellen Schullebens und an vielen Gelegenheiten gefragt. So gab es seit 2019 schon dreimal eine Schulandacht in gemeinsamer Vorbereitung mit den Religionskindern der Klasse 7 in der Gräfenhainicher Kirche.

Natürlich bilden die Weihnachtsprogramme jedes Jahr einen Höhepunkt, auf den eifrig schon all die Wochen zuvor hingeprobt wird. Dort wagen sich dann immer wieder einzelne Sängerinnen und Sänger auch als Solisten vor die Gruppe und ans Mikro. Andere präsentieren sich als anmutig Tanzende oder zuverlässiges, nervenstarkes Chormitglied. In jedem Fall ist dieses Bühnenerlebnis für jeden ein Gewinn, egal wie anstrengend diese Tage auch sind!
Zudem gibt es Auftritte zur Präsentation der Schule am Tag der offenen Tür sowie zu diversen Feierstunden.
Im Sommerhalbjahr folgt dann immer ein buntes Programm in Kooperation mit anderen Fachbereichen. Dort liegt der Schwerpunkt dann eher auf unterhaltsamen, poppigen Beiträgen mit hohem Spaßfaktor und mitreißender Energie.

Am Freitag, den 24.9.22, ging es für die Mitglieder des Unterstufenchores des Paul-Gerhardt-Gymnasiums zum ersten Mal auf eine Chorfahrt. Das Projekt war im Rahmen des Programms "Aufholen nach Corona" großzügig von der Bundesvereinigung kulturelle Kinder- und Jugendbildung e.V. gefördert worden.

Nach der 4. Stunde trafen sich alle mit Fr. Dyck und während die übrigen Schüler noch lernten, liefen wir fröhlich zur Bushaltestelle. Mit dem Bus ging es nach Dessau, wo am Hauptbahnhof schon das Gepäck-Taxi wartete, um alle Taschen direkt zur Unterkunft zu transportieren. Der Chor wanderte durch den Park des Georgiums zur Christuskirche in Ziebigk. Dort waren Proberäume vorhanden, denn leider waren die Räume der Jugendherberge wegen einer Orchesterprobe vollständig belegt.

Zunächst begrüßte uns der Hausherr, Pfarrer Grötsch, sehr freundlich, dann ging es gleich los mit Körperlockerung, Atemtraining und Einsinge-Übungen. Ohne Zeitdruck konnten dann Lieder für die kommenden Auftritte probiert und ausgewählt werden. Zur Auflockerung gab es Spiele-Pausen im Garten vor der Kirche und eine Eispause in der nahe gelegenen Eisdiele. Eine kleine Tanzgruppe formierte sich und übte eine Choreographie ein. Nachmittags wanderten alle zur nahe gelegenen Jugendherberge. Dort wurden die Zimmer verteilt und bezogen, das wunderbare Außengelände erkundet und bespielt und dann gab es Abendessen. Doch bald musste schon wieder losmarschiert werden in Richtung Anhaltisches Theater. Insgesamt wurde die Zeit am Ende sehr knapp und wir erreichten das Theater in der letzten Minute, ziemlich außer Atem. „Das weiße Rössl“ bot uns aber eine lange Zeit zur Erholung mit lustigen Szenen und viel Musik. Am Ende gab es langen Applaus und alle lachten noch sehr über den „schönen Sigismund“. Leider kam danach der bestellte Rufbus erst viel später als vereinbart und alle mussten vor dem Theater warten. Zu Hause fielen die meisten müde ins Bett, einige brauchten etwas länger, um zur Ruhe zu kommen.

Dementsprechend gab es am Frühstückstisch am nächsten Morgen einige müde Augen, aber bald wurde wieder munter auf dem Spielplatz getobt, während die Tanzgruppe probte. Alle Zimmer mussten geräumt werden, das Gepäck konnte zurückbleiben, während der Chor wieder zur Kirche aufbrach. Dort gab es eine Wiederholung der neuen Stücke und es zeigte sich, dass solch eine intensive Probephase mit direkter Wiederholung sehr schnelle Fortschritte bringt: Am Ende konnte der Kanon „Ding dong bells“ schon 4-stimmig durch die Kirche klingen. Wie herrlich diese hellen Stimmen in einem schönen, hohen Raum klangen, spürten die Singenden dann selbst!

Vor der Kirche wurde das eingepackte Lunchpaket verzehrt, bevor es zurück zum Hauptbahnhof ging. Dort wartete schon das Gepäck-Taxi. Alle Taschen wurden verteilt, der Bus kam pünktlich und zurück ging’s nach Gräfenhainichen. Schon unterwegs zeigte sich, dass viele dringend Schlaf nachzuholen hatten. ????

Insgesamt war es für alle eine zwar anstrengende, aber doch lustige und erfolgreiche Fahrt. Wir hoffen sehr, dass dies nicht die letzte Chorfahrt bleibt!